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Projektbeschreibung
Situation in der Region um Arusha und Notwendigkeit des Neubaus eines Kinderheimes
In der Region um Arusha leben viele Frauen, die von Ihren Männern verlassen wurden. Ein großer Teil von ihnen ist mit AIDS/HIV infiziert und hat ihren Kindern diese Krankheit vererbt. Der „Teufelskreis der Armut“ ist, dass die Eltern oder die alleinerziehenden Mütter Schwierigkeiten haben, Schulgeld zu zahlen. Da das Geld für Schulbücher und Schulmaterial fehlt und kein Platz da ist, wo die Kinder lernen können, haben sie keine Chance auf Schulbesuch und Ausbildung, um diesem Teufelskreis zu entkommen. Viele Kinder sind Halbwaisen, teilweise Vollwaisen, einige wurden von Ihren Familien ausgesetzt.
In der Region herrscht Wassermangel; die Menschen sind auf das Wasser aus den entlegenen Meru-Bergen angewiesen.
In den Dörfern rund um Arusha gibt es keine Verkehrsmittel, so dass die Kinder nur zu Fuß zur Schule gehen können. Der Unterricht beginnt sehr früh, daher ist es für die Kinder schwierig, rechtzeitig dort zu sein. Oft kommen sie hungrig zur Schule. Auf dem Schulweg werden besonders die Mädchen oft angegriffen und missbraucht. Werden sie nach einer Vergewaltigung schwanger, müssen sie die Schule abbrechen.
Wenn die Kinder nach der Schule heimkommen, müssen sie schwere Arbeiten auf den Feldern verrichten, so dass sie anschließend zu müde sind, ihre Schulaufgaben zu machen.
Vor dem Hintergrund der Lage dort sehen die Marys ihre Hauptaufgabe darin, sich um die Waisen, die verlassenen Babys und die wenig privilegierten Mädchen im Alter zwischen 0 und 10 Jahren zu kümmern. Das neue Kinderheim wird Platz für 70 benachteiligte Kinder bieten. Diese sollen in einer sicheren Umgebung aufwachsen.
Schon die Babys sollen eine optimale Betreuung für ihre körperliche, geistige, seelische und soziale Entwicklung erhalten. Später können diese Kinder die Schule besuchen. Sie werden bei den Schulaufgaben von den Schwestern betreut und unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit den Behörden wollen die Schwestern die Vormundschafts- und Verwandtschaftsverhältnisse der Kinder überprüfen, um so die rechtlichen Grundlagen für Patenschaften und Adoptionen zu schaffen.
Entstehung des Kinderheimes
Nachdem alle Genehmigungen erteilt waren, haben die Schwestern am 27. März 2021 mit der Grundsteinlegung und Segnung der Baustelle durch Bischof Isaac Amani und dem Bau des Kinderheimes begonnen.
Im ersten Bauabschnitt musste das Grundstück von Sträuchern und Wurzeln gesäubert und das Gelände mit einem Zaun und Bäumen gesichert werden.
Im Juli und August 2021 erhielten wir die ersten Bilder, auf denen die Fundamente des Gebäudes und die ersten Arbeiten zu sehen waren.
Im zweiten Bauabschnitt wurden das Erdgeschoß und die Elektroinstallationen fertiggestellt und die Anschlüsse für die Sanitär-anlagen wurden verlegt.
Da die Wasserversorgung in dieser Region problematisch ist, wurde ein Brunnen gebohrt und ein Behälter zur Regenwasserspeicherung gebaut. Auch eine Abwasseranlage wurde für das Kinderheim gebaut.
Erfreulicherweise erfolgte die Fertigstellung sehr zügig. Im Januar war bereits das Obergeschoß im Bau, im März 2022 war der Rohbau fertig.
Im Mai 2022 werden die letzten Arbeiten durchgeführt und die Einweihung des neuen Kinderheimes findet am 12. Juni 2022 statt. Hierzu werden die Generaloberin der Helpers of Mary, Schwester Pushpy (Priya) Alappadan und Schwester Jacinta (Jessy) Carvalho in Tansania erwartet.
Die zügige Fertigstellung des Kinderheimes war nur Dank der Unterstützung der Mitglieder und Spender der Bartholomäus-Gesellschaft möglich.
Projektupdate 12.07.2022:
Mit der Segnung durch den Erzbischof der Diözese Arusha, Isaac Amani am 12. Juni 2022 erfolgte ein weiterer Schritt in Richtung Fertigstellung des Kinderheimes, in dem auch die Schwestern untergebracht sind.
An der Feier nahm auch die Generaloberin der Helpers of Mary, Schwester Pushpy Alappadan, die zusammen mit Schwester Jacinta (Jessy) Carvalho aus Indien angereist war und die Provinzoberin für die Stationen in Afrika, Schwester Emelia Irudayam, und Abordnungen von Schwestern von den Stationen in Kenia und Äthiopien teil.
Jetzt muss die Inneneinrichtung mit Möblierung der Zimmer für die Kinder abgeschlossen werden. Wenn die Behörden die Genehmigung zur Nutzung des Gebäudes erteilen, dann können die ersten Kinder in das Kinderheim einziehen.